Foto des Monats – Oktober 2023
Reibung, Reibung, Reibung
Auf der Abbildung 1 sehen wir eine Komplettladung U-Profile mit einem Bündel Winkelprofilen. Der Lastverteilung geschuldet liegt vorne weniger Ladung als hinten. Wir sehen pro Ladungspartie sechs Gurte ausgeführt als Niederzurrungen mit Kantenschützern und wir sehen eine recht lose Bündelung der einzelnen Pakete.
Die Ladung liegt auf Vierkanthölzern sägerau, leider quadratisch. Aber darauf wollen wir hier gar nicht eingehen, sondern auf die Reibung. Die U-Profile scheinen eine Art Walzhaut zu haben. Es könnte sein, dass sie einen Reibbeiwert haben von μ = 0,3, aber ohne eine Messung gehen wir sicherheitshalber von μ = 0,2 aus. Die Reibung zum Holz hat sicherlich μ = 0,4, das zählt aber nur für die unterste Lage, sonst liegt ja Stahl auf Stahl und die lose Bündelung macht aus den Paketen keine wirkungsvolle Ladeeinheit.
Ladungssicherung:
Die vorgenommene Ladungssicherung bestand aus 12 Niederzurrungen bei 24t Stahl mit einem Reibbeiwert von µ = 0,2. Der Winkel hatte keine 40°, sodass wahrscheinlich nur 60% der Vorspannung vertikal gewirkt haben. Auch wenn nicht alle Ratschen einen langen Hebel hatten, gehen wir mal von 1.000 daN Vorspannung pro Gurt aus, denn es wurden ja recht konsequent Kantengleiter eingesetzt. Das ergibt 12.000 daN an Vorspannung, welche wir mit 0,60 (Sinus bei einem Winkel von 37 Grad) multiplizieren. Somit bleiben noch 7.200 daN übrig, die vertikal wirken. Da die Vorspannung aber nur über die Reibung wirkt, müssen wir sie noch mit der Reibung von μ = 0,2 multiplizieren. Dann bleiben noch 1.440 daN an Sicherungskraft übrig. Gebraucht hätte diese Ladung 14.400 daN. Die Sicherungslücke ist also riesig, auch wenn wir mit μ = 0,3 gerechnet hätten.
Unser Verbesserungsvorschlag:
Die Gewohnheitsleser unserer Kolumne werden sich schon die Worte Direktsicherung und Umspannung in den Bart gemurmelt haben… und richtig, Stahl, der nur sekundär gebündelt ist, also keine Ladeeinheit an sich ergibt, kann nicht mit RH-Materialien sinnvoll gesichert werden. Die Ladungssicherung muss hier zwei Dinge gleichzeitig tun:
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Die Ladung sichern
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Und die Ladung bündeln, damit sie sich gemeinschaftlich behandeln lässt.