Foto des Monats – Dezember 2023

Mal eben schnell ein paar Schachtringe… - und das mit viel Gottvertrauen!

Ein zweiachsiger Anhänger, der eigentlich zum Transport von PKW gedacht ist, flitzt hier mit Schachtringen über die Autobahn. Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn die Masse passt, und die Gewichtsverteilung. Das mit der Masse müssen wir annehmen und glauben, dass das so passen könnte. Die Lastverteilung schauen wir uns auf dem nächsten Foto an.

Vorausgesetzt, dass der vordere Schachtring schwerer ist als die beiden hinteren, könnte das mit der Lastverteilung klappen. Warum schauen wir hier so sehr genau auf die Lastverteilung? Weil diese PKW-Anhänger sehr stark auf eine ungleiche Lastverteilung reagieren. Das äußert sich durch unsauberes Hinterherlaufen des Anhängers. Er „wedelt“ (wie ein Skifahrer) und das kann zum Ladungsverlust und zum Ausbrechen des ganzen Fahrzeugs führen.

Bei der Unterlage wurde schon deutlich weniger Sorgfalt aufgewandt. Es sieht ein bisschen so aus, als ob das genommen wurde, was gerade zur Hand war. Insbesondere die mittlere Palette erweckt nicht gerade unser allergrößtes Vertrauen. Bricht sie ein, ist die Vorspannung der Niederzurrung weg und die sowieso schon lausige Ladungssicherung hat sich vollkommen erledigt.

Die Ladungssicherung:

Mal wieder Niederzurrungen, teils an Ladungssicherungspunkten befestigt und teils am Rahmen.

In der Vergrößerung lassen sich Stellen erahnen, die eine Ablegereife nahelegen. Das ist kein Wunder, denn es wurde wahrscheinlich nicht nur bei dieser Ladung auf Kantenschützer oder Schutzschläuche verzichtet.

Der mittlere Schachtring hat Glück gehabt, er wurde mit zwei Gurten bedacht, die beiden anderen Schachtringe mussten mit einem auskommen. Offensichtlich war man der Meinung, dass die Masse sichert, so nach dem Motto: Das ist so schwer, dass kann sich nicht bewegen. Wir hatten eigentlich auf ein bisschen mehr „Angst“ um den schönen Bus gehofft.Die niedrigste Reibung war sicherlich zwischen Paletten und Lochblech zu finden. Ob in der Mitte des Anhängers noch Holz war, kann man nur erahnen. Da aber zwei Paletten auf den Rahmen der Lochbleche aufliegen, wie auf Schienen, dürfte das mit der Reibung nicht so weit her sein. Zur Sicherheit nehmen wir μ = 0,2. Da wir die Masse nicht kennen und die Reibung auch nicht vernünftig einschätzen können, verlegen wir uns gleich auf unsere Lieblingssicherung, der Direktsicherung. Eine Kopfbucht um den ersten Schachtring und jeweils eine Umspannung zur Seite bei allen drei Schachtringen.

Der Reibung helfen wir auch auf die Sprünge, zumindest unter den Paletten, (da wo sie am niedrigsten ist) wird RH-Material so positioniert, dass die Paletten reibungstechnisch von der Ladefläche getrennt sind. Bei der Verladung achten wir jetzt noch darauf, dass die Schachtringe formschlüssig aneinander gestaut werden. Geht das nicht legen wir beim Laden ein Vierkantholz dazwischen und sichern dieses auch noch mit einer Niederzurrung.

Die Gurte werden mit Schutzschläuchen geschützt, da zu viele Umlenkungen erfolgen müssen, das erleichtert die Arbeit sehr.

Die Ladungssicherungskolumnisten wünschen Ihnen eine besinnliche Adventszeit!

© KLSK e.V.