Oktober 2003

Tödlicher Unfall

Am 23.06.2003 gegen 15:00 Uhr kam es auf dem Gelände einer Spedition zu einem tödlichen Arbeitsunfall.

Beim Entladen seines LKW wurde der 48 jährige Fahrer von seiner Ladung erschlagen.

Nach diversen Teilentladungen wurde der Fahrer vom Verlademeister einer Zwischenabladestelle darauf hingewiesen, dass seine Ladung (Fenster) im rückwärtigen Teil des Aufliegers nicht genügend gesichert sei. Weiterhin wäre die Gewichtsverteilung ausschließlich auf der Hinterachse ebenfalls nicht in Ordnung.

Daraufhin wurde die Ladung ungenügend durch Umlegen eines Spanngurtes durch den Fahrer selbst gesichert.

Hierbei wurde der Spanngurt aber nur in die Spriegel eingehängt und nicht ordnungsgemäß in den Ösen des Fahrzeugbodens verankert und gespannt.

Durch die ungleiche Verteilung der Ladung war der Auflieger nach Auskunft des Zeugen im Bereich des Führerhauses merklich erhöht (negavite Aufliegelast).

Durch die anschließende Fahrt mit weiteren Teilentladungen dürfte die Gewichtsverteilung im Auflieger noch weiter negativ verstärkt worden sein.

An der Unglücksstelle angekommen, stellte der Fahrer den LKW zur Entladung auf dem Betriebshof dieser Abladestelle ab.

Vermutlich beim Öffnen der rechten Ladetür fiel dort ein Stapel Fenster mit dem Gewicht von ca. 530 kg von der Ladefläche und traf den Fahrer mit der oberen Kante im Kopf- und Brustbereich. Hierbei erlitt er Schädelverletzungen, die zum sofortigen Todeseintritt führten. 

Warum kam es zu diesem Unfall?

Die Ladung hat hochkant auf einer Palette gestanden. Links daneben sowie jeweils hinter den beiden vorderen Paletten war eine weitere Palette abgestellt.

 

Aufgrund der ungenügenden Sicherung der Ladung war diese derart im Laderaum nach hinten zum Ende des Aufliegers verrutscht, so dass sie beim Öffnen der Tür herausfiel.

Das Paket Fenster mit Rahmen war nicht mit der Palette verbunden!

Ursächlich für das Verrutschen der Ladung können neben den bekannten Fahrmanövern im Strassenverkehr auch das Fahren auf Gefällestrecken sein.

Daher ergibt sich auch bei Kontrollen der Ladungssicherung die Unerlässlichkeit einer erhöhten Eigensicherung!

Der KLSK bedauert diesen tödlichen Unfall zutiefst! Wir haben uns unter Wahrung der gehörigen Diskretion dazu entschlossen diese Bilder zu veröffentlichen. Wir hoffen, dass sie zum Nachdenken und zum Handeln anregen!

Die Sicherung der Ladung nach den Regeln der Technik und Physik ist überlebensnotwendig. Die Unterlassung der korrekten Sicherung der Ladung ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine konkrete Gefährdung für alle, die am Straßenverkehr teilnehmen. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Getöteten.

© KLSK e.V.