September 2004

Wie kommt der Hammer auf die Autobahn?

Es ist schon verwunderlich, dass die Radiosender landauf und landab, zum Teil mehrfach täglich, Meldungen über Metallteile, Baustoffe, Schaufeln und Besen, Maurerkübel und Plastikeimer, Werkzeuge und Ladungssicherungsmaterialien, Bretter, Vierkantbalken, Unterlegkeilen usw. absetzen. Es drängt sich hier doch die Frage auf, wie diese Gegenstände dort hin gekommen sind. Wer überlegt sich, gerade während einer langen Autofahrt, dass er diese Dinge nicht mehr braucht und sie dann auf der Autobahn "entsorgt"?

Dieses Foto des Monats bringt Licht ins Dunkel!! All die vorerwähnten Gegenstände sind "Beiladungen und Gebrauchsgegenstände", denen aus Ladungssicherungssicht keine oder nicht die ausreichende Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ist die eigentliche Ladung gewissenhaft gesichert, treibt der Zeitdruck die Fahrer oder das Verladepersonal zu neuen Aufgaben. Solche "Kleinteile" halten ja auch nur auf und werden dann gerne übersehen. Wenn man den Hammer da so auf der Ladefläche liegen sieht, dann zweifelt man doch ein wenig an der Fähigkeit des Verkehrsteilnehmers, die physikalischen Gefahren, die von diesem Hammer ausgehen, richtig einzuschätzen.

Nur angenommen, dass der Hammer in einer Kurve, die mit 60 km/h durchfahren wird, von der Ladefläche auf die Fahrbahn fällt. Von dort springt er wieder hoch und landet in der Windschutzscheibe eines entgegen kommenden Fahrzeuges, das die selbe Kurve auch mit 60 km/h durchfährt. Die Begegnungsgeschwindigkeit mit dem Hammer wird etwas weniger als 120 km/h betragen. Die Bewegungsenergie des Hammers wird ausreichen, um durch die Windschutzscheibe in das Fahrzeug einzudringen und, sofern er nicht durch Insassen daran gehindert wird, durch die Heckscheibe das Fahrzeug wieder zu verlassen. 

In diesem Fall wurde der Abschleppwagen mit einer Geschwindigkeit von 110 km/h auf der Autobahn angetroffen und gestoppt.

Resultat: Anzeige für den Fahrer (gleichzeitig auch Halter) wegen fehlender Ladungssicherung und Geschwindigkeitsverstoß.

Glück gehabt, dass da nicht mehr passiert ist!!!

© KLSK e.V.