Die Spur des Öls!

oder

Einfach mal machen, wird schon gut gehen…ist es aber nicht!

Auf der Abb.1 sehen wir in der Tat eine Spur des Öls, die den Namen Ölspur auch verdient. Wir als Ladungssicherungskolumnisten haben immer klug reden, aber hinterher ist man immer schlauer. Bei diesem Foto des Monats haben sich ein paar Mitmenschen schon sehr viel Mühe gegeben ihr Glück auf die Probe zu stellen. Einen Moment haben die Schutzengel nicht ganz so aufgepasst, wie es notwendig gewesen wäre, und schon ist es passiert. Auf der Ölspur ist zu allem Überfluss auch noch ein Rollerfahrer ausgerutscht und hat sich leichte Verletzungen zugezogen. Das hätte auch ins Auge gehen können. Glück gehabt.

Nur zur Sicherheit ein zweites Bild von der Ölspur, das hat sich wirklich richtig gelohnt. Kleine Ursache große Wirkung.

Die Vorgehensweise bei diesem Transport war ein wenig hemdsärmelig, unbedacht und kreativ. Ja, es war ein Öltank und ja, es wurde so etwas ähnliches wie Ladungssicherung probiert. Aber wie das Ergebnis zeigt, war das wohl nicht die allerbeste Idee.

Dies war der Öltank, aber nur weil er zur Aufbewahrung von Heizöl genutzt werden kann, ist er noch lange nicht zum Transport von Heizöl, das ganz nebenbei auch noch Gefahrgut ist, geeignet. Zum Transport von Gefahrgut müssen die Behälter zugelassen sein, das war hier bestimmt nicht der Fall. Zur Seite ist dieser Tank kippgefährdet und nach vorne ggf. insbesondere dann, wenn sich die Ladung relativ frei in dem Tank bewegen kann, auch.

Das ist ein Blick in den Anhänger, in dem der Tank befördert wurde, Ladungssicherungspunkte… Fehlanzeige. Der Tank stand auf einer Palette und wurde dort auch „gesichert“, wie ist nicht überliefert.

Auf der Abb. 5 ist der „Gurt“ zu sehen mit dem offensichtlich versucht wurde den Tank zu „sichern“. Die Rissstelle scheint frisch zu sein, und am linken Bildrand sehen wir zu allem Überfluss auch noch einen Knoten im Gurt. Auch bei viel gutem Willen sehen wir nicht mehr als den Alibiversuch, ein bisschen was für die „Sicherheit“ getan zu haben. Ohne guten Willen war der Sicherungsversuch lächerlich und der Transport sträflicher Leichtsinn.

Was war passiert?

Das Fahrzeug, dass diesen Anhänger gezogen hat, musste etwas schärfer bremsen, der Tank ist von der Palette gerutscht und umgekippt. Leider hat sich hierbei der Tankdeckel eine „Verletzung“ zugezogen, sodass Heizöl in recht großer Menge austreten konnte. Das wurde nicht gleich bemerkt, sodass die Ölspur recht veritabel wurde.

Hier der zerstörte Tankdeckel.

 

 

Ladungssicherung:

Grundsätzliches zur Beförderung von Heizöl ab bestimmten Mengen:

  • Der Tank muss zugelassen sein
  • Das Fahrzeug muss gekennzeichnet sein.
  • Die Ladungssicherung muss vorbildlich und über jeden Zweifel erhaben sein.
  • Der Fahrer muss entsprechend ausgebildet sein (ADR-Schein).
  • Zusätzlich unterliegen die Fahrzeuge gewissen Anforderungen in Bezug auf die Ausrüstung und deren Bauvorschriften.

Aber wir stellen uns jetzt mal vor, dass ein Gartenbaubetrieb, der im Sommer damit beauftragt ist, frisch gepflanzte Bäume mit Wasser zu versorgen, Wasser transportieren möchte.

  • Wie fast immer beginnen wir mit der Reibung. So einen Tank würden wir flächendeckend auf RH-Material stellen.
  • Weil die Ladung (Wasser) schwallt, also dynamische Bewegungen in dem Tank vollführt, sichern wir den Tank, als ob er keine Reibung hätte.
  • Der Tank selbst sollte auf keinen Fall hochkant stehen, sondern eher liegen.
  • Man kennt solche Tanks (vielleicht), sie sind häufig Oval und relativ flach und weisen einen „Dom“ auf.
  • Die Sicherung erfolgt in alle Richtungen formschlüssig bzw. mit Direktzurrungen.
  • Von Vorteil wäre es, wenn der Tank Aussparungen aufweisen würden, in die man die Gurte legen bzw. einpassen kann.
  • Voraussetzung ist natürlich, dass das Fahrzeug ausreichend dimensionierte Ladungssicherungspunkte aufweist.
  • Wir nehmen einen 3.000l Tank und sichern ihn in Fahrtrichtung mit einer Umspannung
  • Zur Seite mit vier Umspannungen, damit sich der Tank nicht in seiner Sicherung verdrehen kann.
  • Zusätzlich übernehmen die vier seitlichen Umspannungen (zwei von rechts und zwei von links) noch den Job der Mindestsicherung, mit ihrem Niederzurranteil.
  • Da wir den Tank so sichern wollen, als ob er keine Reibung aufweist, setzen wir auch nach hinten noch eine Umspannung.
  • Achtung! Häufig sieht man solche Tanks, die um den „Tankdom“ gesichert sind. Bitte vergewissern Sie sich vorher, dass der Tankdom diesen Beanspruchungen gewachsen ist.

Die Ladungssicherungskolumnisten wünschen einen entspannten und ladungssicheren Sommer

© KLSK e.V.